Myanmar

Tops und Flops: Meine Myanmar Empfehlungen

Im April 2017 reiste ich 2 Wochen durch Myanmar. Es war der Auftakt einer längeren Reise durch Südostasien. Für mich war es war außerdem das erste mal „Backpacking“. Das erste Mal ohne Van oder PKW, dafür mit öffentlichen Verkehrsmitteln das Land erkunden und dabei immer alle sieben Sachen im Rucksack dabei.

In diesem „Tops & Flops“- Beitrag zeige ich dir meine persönlichen Myanmar Empfehlungen. Du bekommst hier also eine Übersicht darüber, welche Orte in Myanmar sich meiner Meinung nach lohnen und welche nicht. Damit möchte ich dich dazu einladen, die Liste für deine Reise durch Myanmar so klein wie nötig zu halten. So bleibt dir noch genug Zeit, das Land zu entdecken und deine eigenen Highlights zu finden. Und darum geht es doch beim Reisen!

Erfahre mehr zu meiner Reihe „Tops & Flops“.

Die Liste meiner Highlights für Myanmar kannst du dir übrigens als Merkzettel am Ende des Beitrags als PDF herunterladen. 

Wer schreibt hier eigentlich?

Myanmar Empfehlungen: 8 Tops und Flops myanmar empfehlungen

Ich bin Katharina, wohne in Hamburg und verbringe so viel Zeit wie möglich draußen. Am liebsten am Meer. Egal ob mit Surfboard, Kite oder Segelboot, Hauptsache Wassersport. Die Küsten Europas mit dem Van erkunden oder mit dem Rucksack die Welt.

Reise nach Myanmar? Aktuelle Empfehlungen

Lohnt sich eine Reise nach Myanmar?

Myanmar ist keiner der „Klassiker“ in Südostasien. Während die meisten nach Thailand, Vietnam oder Kambodscha reisen, ist Myanmar noch ziemlich untouristisch. Und genau das machte es 2017 zu meinem Highlight und Lieblingsland in Südostasien. 

Es ist ein wunderschönes Land mit einer abwechslungsreichen Landschaft. Die Menschen in Myanmar sind super hilfsbereit, offen und ich habe mich so sicher gefühlt, dass ich irgendwann sogar Rucksack mit sämtlichen Wertsachen beim Tuk Tuk Fahrer gelassen habe. Auch eine Reise allein als Frau durch Myanmar ist meiner Meinung nach grundsätzlich sicher.

Leider gilt diese Empfehlung derzeit nicht, denn die aktuelle Lage in Myanmar macht sicheres Reisen durch das Land unmöglich. 

Wie ist die aktuelle Lage in Myanmar?

Seit einem Putsch im Februar 2021 ist Myanmar im Ausnahmezustand: Sprengstoffanschläge, gewalttätige Auseinandersetzungen und Schusswaffeneinsatz. Teilweise gilt das Kriegsrecht, Ausgangssperren und Versammlungsverbote. 

Das Auswärtiges Amt warnt deshalb vor Reisen nach Myanmar und fordert deutsche Staatsangehörige auf, die sich noch in Myanmar aufhalten, das Land zu verlassen. Von einer Reise nach Myanmar kann also im Moment leider nur abgeraten werden. 

Mehr zu den Hintergründen der aktuellen Lage in Myanmar erfährst du am Ende des Beitrags.

2 Wochen Myanmar: Die Route

Meine Myanmar Reise startete in Mandalay, was sich als sehr guter Startpunkt herausstellte. Von Mandalay unternahm ich eine schöne und abwechslungsreiche Tagestour nach Sagaing, Inwa und Amarapura und eine weitere Tour nach Monywa.

Von Mandalay ging es dann weiter nach Bagan und seinem schier endlosen Pagodenfeld. Von Bagan brachte mich ein Nachtbus nach Yangon, der größten Stadt von Myanmar. Von dort aus reiste ich weiter in die untouristischeren Teile von Myanmar. Ein alter Zug brachte mich von Yangon nach Bago, wo es zahlreiche Buddhas und Pagoden zu besichtigen gibt. Von hier aus ging es weiter nach Kyaikto zum „Golden Rock“

Der letzter Stopp war mein absoluten Lieblingsort in Myanmar: Hpa-an. Das kleine Dorf im Süden von Myanmar ist noch sehr untouristisch und wunderschön: Karstfelsen, Höhlen mit spektakulären Tempeln mitten in der Natur und unglaublich aufgeschlossene und liebe Menschen. Eine absolute Empfehlung, für deine Reise durch Myanmar!

In zwei Wochen kann man schon ein bisschen was von Land und Leuten sehen. Aber ich empfehle, sich etwas mehr Zeit zu lassen, wenn man kann. Wer nicht mehr als zwei Wochen hat, sollte den Aufenthalt in Yangon auf einen Tag reduzieren und sich auf Mandalay, Bagan, Bago und Hpa-An konzentrieren. 

Karte Myanmar Reiseroute

Mandalay

Mandalay ist gar nicht mal so klein und einige der Sehenswürdigkeiten liegen weit von einander entfernt. Besonders schön sind die Kuthodaw Pagode, die Sandamuni Pagode und der Mandalay Hill. Diese drei Highlights in Mandalay liegen sogar alle direkt nebeneinander und lassen sich daher sehr gut verbinden. 

Top 3 in Mandalay

Die Kuthodaw Pagode besteht aus vielen kleinen weißen Häuschen, die wie Mausoleen aussehen. Ihre Dächer bildet jeweils ein Stupa mit kleinen goldenen Glöckchen, die leise im Wind klingen. Die Häuschen enthalten insgesamt 729 Marmortafeln, die die Lehren Buddhas erzählen. Es ist vor allem die Atmosphäre und Ruhe, die diese Pagode zu einem meiner Highlights in Mandalay gemacht hat. 

Die Sandamuni Pagode besteht ebenfalls aus vielen weißen Stupas, die einen großen goldenen Hauptstupa umgeben. Das weiß goldene Meer aus Stupas ist sehr beeindruckend und macht die Pagode zu einer der schönsten in Myanmar. 

Ein besonderes Highlight in Mandalay ist der Mandalay Hill. Hoch oben über der Stadt befinden sich zwei Pagoden. Von der höchsten, der Sutaungpyi Pagode, genießt man einen herrlichen Blick über Mandalay und die umliegende Landschaft. Vor allem der Sonnenuntergang auf dem Mandalay Hill ist eine sehr schöne Empfehlung für Myanmar. Über eine lange Treppe erreicht man den Mandalay Hill in etwa 30 Minuten. Hier findest du den Startpunkt.

Wenn du noch ein bisschen mehr Zeit hast, lohnt sich auch noch ein Blick in das Shwenandaw Kloster. Es ist komplett aus Holz mit filigranen Verzierungen und befindet sich direkt bei der Kuthodaw und Sandamuni Pagode. 

Flops in Mandalay

Richtige Flops habe ich in Mandalay nicht erlebt. Den, in Reiseführers oft angepriesenen, Besuch von „King Galon“, einer Schauwerkstatt für Blattgold, kann man sich aber meiner Meinung nach sparen. Der Besuch der Mahamuni Pagode lohnt sich jedenfalls für Frauen weniger. Der großen Buddha, der übersät mit Blattgold ist, darf nur von Männern besucht und weiter mit Gold bestückt werden. Als Frau hat man nur einen kleinen Einblick durch die Tür und auf den Fernseher, der den Raum mit dem Buddha zeigt. Das Areal der Pagode ist allerdings ziemlich weitläufig und zu sehen gibt es trotzdem viel. 

Kuthodaw Pagode in Mandalay
Sandamuni Pagode in Mandalay
Sonnenuntergang am Mandalay Hill in Myanmar

Mandalays Umgebung: Sagaing, Inwa und Amarapura

Schon 2017 war es mit Sicherheit eine Standardtour: Mit einem privaten Taxifahrer geht es zunächst nach Sagaing, wo es zahlreiche Pagoden zu besichtigen gibt. Danach folgen die Ruinen in Inwa und der Sonnenuntergang an der berühmten Holzbrücke „U-Bein Bridge“ in Amarapura. Aber auch wenn vielleicht jeder Taxifahrer in Mandalay diese Tour anbietet, kann ich sie nur empfehlen.

Mein Tipp: Vorher mit dem Fahrer die Route und die einzelnen Ziele besprechen. Die ungewollten Touri-Fallen kann man dadurch vermeiden. Welche das sein könnten, zeige ich dir gleich in den Flops. 

Top 3 Pagoden in Sagaing

Die meiner Meinung nach schönste Pagode in Sagaing ist die U Min Thonze Pagode. Sie besteht aus mehreren Ebenen am Berg und bietet eine traumhafte Aussicht. Die unterste Ebene ist eine Art großer Balkon mit einem schön verzierten Kolonnadengang, der in den Berg gebaut wurde. Im Innern des Ganges reihen sich viele lebensgroße Buddhas dicht aneinander. An der Seite des Gebäudes führen Stufen hinauf auf das treppenförmige Dach des Kolonnadenganges. Inmitten von kleinen goldenen Stupas kann man einen weiteren atemberaubenden Blick genießen. 

Sehr beeindruckend ist auch die Kaunghmudaw Pagode, ein riesiger halbkugelförmiger Stupa in gold. Wer Zeit hat, versucht die Zaunpfeiler um den Stupa zu zählen – offenbar kommt bei jeder Runde eine andere Zahl heraus. 

Meine dritte Empfehlung für Sagaing ist die Sitagu International Buddhist Academy. Der goldene Stupa wird von dunkelroten Steinen umgeben und ist aufwendig verziert. 

Stupa der Kaunghmudaw Pagode in Sagaing
Buddhas in U Min Thonze Pagode in Sagaing
Stupa der Sitagu International Buddhist Acadamy in Sagaing

Inwa – mit der Kutsche zu Ruinen

Die alte Königsstadt Inwa erreicht man mit einem kleinen Boot über den Fluss Myitnge. Am Ufer angelangt, kann man für ein paar Euro eine Pferdekutsche mit Kutscher mieten, die eine Tour entlang der Ruinen fährt.  Klingt sehr touristisch – ist aber trotzdem empfehlenswert. Die gemächliche Fahrt durch die wunderschöne Umgebung, vorbei an Bananenplantagen und Reisfeldern ist pure Idylle. 

Meine Empfehlung für Inwa ist deshalb: einfach treiben lassen. Am besten hat mir die Yadana Hsemee Pagode gefallen. Der halb verfallene Saal mit Buddha und Säulen zwischen Gras und Palmen bietet ein tolles Fotomotiv.

Amarapura – Sonnenuntergang an der U-Bein Brücke

Der Sonnenuntergang an der U-Bein-Brücke in Amarapura ist schlichtweg malerisch und eine der schönsten Erfahrungen in Myanmar. Die Teakholzbrücke ist über einen Kilometer lang und bildet eine grandiose Silhouette vor der untergehenden Sonne. Den besten Blick hat man von einem kleinen Grasstreifen am Fuß der U-Bein Brücke. Man erreicht ihn über die Brücke und nimmt am dritten Häuschen die Treppe hinunter. Gönn dir eine frische Kokusnuss und genieße den Blick. 

Flops in Mandalays Umgebung

Zu Beginn der Tagestour legte unser Fahrer noch drei Stops ein: in einer Holzschnitzer-Werkstatt, einer Webstube und einem Kloster. Werkstatt und Webstube waren zwar interessant zu sehen, aber wie bereits bei der Schauwerkstatt King Galon fühlte ich mich etwas unwohl dabei. Eine gewisse Zoo-Atmosphäre lässt sich bei solchen Schauwerkstätten kaum vermeiden. Der dritte Stop wäre dann menschlicher Zoo pur gewesen: Im Kloster Mahagandayon kann man den Mönchen beim Frühstücken zusehen. Der Speisesaal ist zur Seite offen und entlang eines Zauns reihen sich bereits 15 Minuten vor Essensbeginn Schaulustige. Wer solchen „Sehenswürdigkeiten“ ebenfalls nichts abgewinnen kann, sollte dem Fahrer in Mandalay zu Beginn der Tagestour klar sagen, dass er das nicht will. Andernfalls ist es wohl auf der Standard-Route.

Kutschfahrt in Inwa
Yadana Hsemee Pagode in Inwa
Sonnenuntergang an der U-Bein Brücke

Monywa

Monywa liegt mit dem Auto etwa drei Stunden entfernt von Mandalay. 2017 gab es keine richtige Verbindung, so dass ein Besuch nur mit privatem Fahrer möglich war. Wenn genug Zeit ist, lohnt sich ein Abstecher nach Monywa auf jeden Fall. Neben den sehenswerten Pagoden sieht man unterwegs und vor Ort ein bisschen mehr von Land und Leuten in Myanmar. Ich empfehle den Abstecher aber nur dann zu machen, wenn genug Zeit bleibt um die Orte richtig zu genießen. Als Tagestour aus Mandalay ist Monywa ein bisschen zu weit weg – man bleibt besser über Nacht. 

Absolutes Highlight in Monywa ist in jedem Fall Bodhi Tataung: Zunächst ein Feld mit tausend kleinen Buddhastatuen (“Thousand Bhuddas”), die in regelmäßigen Abständen angeordnet sind. Sie sind beinah identisch, doch wer genau hinschaut, findet hier und da einen kleinen Unterschied. Etwas weiter auf dem Berg warten ein etwa 100 Meter langer liegender Buddha und ein 130 Meter hoher stehender Buddha. Den stehenden Buddha kann man betreten und wie in einem Turm die 25 Stockwerke und 450 Stufen hinauf gehen. Einen Ausblick vom Buddha gibt es zwar nicht, aber das Innere des Buddhas, mit seinen skurrilen Wandbemalungen lohnt sich trotzdem. 

Sehr schön ist außerdem die Thanboddhay Pagode. Sie ist sehr bunt mit verspielten Verzierungen und erinnert ein bisschen an ein schönes altes Holzkarussell. Das Besondere ist aber vor allem die Vielzahl der kleinen und großen Buddhafiguren, die man hier zählen kann. Insgesamt sind es wohl um die 600.000! 

Thousand Buddhas in der Bodhi Tataung Pagode in Monywa
Riesige Buddhas in Bodhi Tataung Pagode in Monywa
Tausende Buddhas in der Thanboddhay Pagode in Monywa

Bagan

Es ist wahrscheinlich das bekannteste Motiv aus Myanmar: die aufgehende Sonne über dem Pagodenfeld in Bagan. 2017 durfte man noch auf die Pagoden hinauf gehen. Das ist mittlerweile anders: Das Betreten der Pagoden ist zu ihrem Schutz mittlerweile verboten. Trotzdem ist Bagan eines der Highlights und der Sonnenaufgang eines der schönsten Myanmar Empfehlungen.

Viele der bekannten und größeren Pagoden stehen in „Alt-Bagan“, das man gut mit einem Fahrrad besuchen kann. Doch wer das weitläufige Pagodenfeld erkunden möchte, muss sich einen kleinen Elektroroller mieten. Meiner Erfahrung nach, lohnt sich ein Roller in jedem Fall. Während die Tempel und Pagoden in Alt-Bagan recht touristisch und überlaufen sind, kann man mit dem Roller abgelegenere, kleine Pagoden entdecken. Mit etwas Glück findet man dabei sogar ein schönes Plätzchen für den Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang. 

Top 5 für Bagan

Die Auswahl der Empfehlungen für Bagan ist sicherlich die schwerste in Myanmar. Die Zahl der Tempel und Pagoden ist atemberaubend und eine beeindruckender als die andere. Ich versuche mich trotzdem auf fünf zu beschränken: 

Minochantha Pagode weil sie irgendwie ganz besonders ist

Ananda Tempel weil er einfach hübsch ist

Bupaya Pagode wegen des Blickes auf den Fluss

Sulamani Tempel wegen der Zeichnungen

Me Nyein Gone und Ta Wa Gu wegen der Ruhe, die dort herrscht

Flops in Bagan

Ich habe keinen echten Flop aus Bagan, aber eine wichtige Empfehlung. Für Bagan gilt ganz besonders: weniger ist mehr. Pack die Liste nicht so voll mit tausend Tempeln, sondern nehme dir nur ein paar Highlights vor. Die restliche Zeit verbringe mit ziellosem Herumfahren. Wer weiß was du entdecken wirst?

E-Scooter im Pagodenfeld Bagan
Stupa und Verzierungen im Minochantha Tempel in Bagan
Sonnenaufgang Bagan von der Shwesandaw Pagode in Myanmar

Yangon

Yangon ein Flop?

Yangon ist groß, unübersichtlich und alles verliert sich irgendwie. Viele Sehenswürdigkeiten gibt es nicht. Die Sule Pagode und das Kolonialviertel lohnen sich nicht unbedingt. Die Botatataung Pagode kann man sich gut ansehen, ist aber kein Highlight. Sollte man Yangon also am besten überhaupt nicht besuchen auf einer Reise durch Myanmar? Doch. Aber nur kurz.  

Top in Yangon

Die bekannteste Sehenswürdigkeit in Yangon ist die Shwedagon Pagode. Und diese Pagode ist schlichtweg so beeindruckend, dass sich allein deshalb ein Zwischenstopp in Yangon bereits lohnt. 

Das Areal um den monströsen Stupa ist riesig und man kann sich dort sicherlich stundenlang aufhalten und immer noch etwas Neues entdecken. Wenn die Pagode bei Tageslicht oder schräg stehender Sonne bereits beeindruckend ist, so wird sie zur „blauen Stunde“ zu einem optischen Meisterwerk. Neben Architektur und Verzierungen sind es aber auch die Rituale der Gläubigen, die den Besuch zu einer besonderen Erfahrung machen: Frauen, die in einer langen Reihe nebeneinander den Boden fegen, zahlreiche Kerzen und Räucherstäbchen, die entzündet werden und Menschen, die andächtig niederknien um zu beten. Eine ganz besondere Atmosphäre. 

Shwedagon Pagode in Yangon bei Sonnenuntergang
Kerzenritual in Shwedagon Pagode in Yangon
Shwedagon Pagode bei Nacht

Bago

Bago ist ein kleiner Ort nordöstlich von Yangon und liegt somit auf dem Weg bei einer Reise in den Süden von Myanmar. Ein Zwischenstopp für einen Tag lohnt sich, denn in Bago gibt es eine Reihe beeindruckender Pagoden und vor allem große Buddhastatuen zu bestaunen.

Meine Empfehlung für deine Reise nach Bago: Nimm den Zug! Es ist zwar nicht die schnellste Art nach Bago zu kommen (ca. 2 Stunden), aber eine schöne Empfehlung für Myanmar um Land und Leute kennenzulernen. Die Strecke zwischen Yangon und Bago ist landschaftlich wunderschön und der alte Zug ein Erlebnis für sich. 

In Bago heißt es „bigger is better“: Die Shemawdaw Pagode hat mit 114 Metern den höchsten Stupa von Myanmar. Viel beeindruckender sind allerdings die Buddhastatuen, die deshalb auch meine Empfehlungen für Bago sind. 

Top 3 in Bago

Am größten ist der im Freien liegende Myathalyaung Buddha mit etwa 90 Metern Länge. Insbesondere seine riesigen Fußsohlen sind ein echter Hingucker, denn sie sind übersät von dünnen Goldlinien.

Auf der Rückseite des 55 Meter langen liegenden Shwethalyaung Buddha wird in Bildern die Geschichte einer Frau erzählt. Diese hatte sich von ihrem zukünftigen Ehemann vor der Hochzeit versprechen lassen, dass sie nach ihrer eigenen Religion leben dürfe. Als sie dieses Versprechen dann nach der Hochzeit auch in Anspruch nahm, wurde sie beinah zum Tode verurteilt. 

Die Kyaikpun Pagode besteht aus vier ca. 30 Meter hohen Buddhas, die Schulter an Schulter um eine quadratische Säule sitzen. Dabei sehen die Figuren auf den ersten Blick alle identisch aus – beim genaueren Hinsehen kann man aber durchaus ein paar kleine Unterschiede entdecken. Finde den Fehler.

Flops in Bago

Die Mahazedi Pagode ist sehr schön und bietet eine tolle Aussicht vom Stupa – allerdings mal wieder nur für Männer. Frauen dürfen nicht auf den Stupa steigen. Der Kanbawzathadi Palast bietet zwar viele Verzierungen und Gold wohin man blickt, man verpasst aber auch nicht viel, wenn man ihn nicht besucht.

 

Verzierte Buddhafüße in der Myathalyaung Pagode in Bago
Vier sitzende Buddhas der Kyaikpun Pagode in Bago
Bildergeschichte auf Buddha in der Shwethalyaung Pagode in Bago

Golden Rock Pagode

Golden Rock Pagode – Top oder Flop?

Wer nicht viel Zeit in Myanmar hat, sollte sich genau überlegen, ob er zum Golden Rock fährt. Während Bagan, Mandalay und Hpa-An sowie ein Besuch der Shwedagon Pagode in Yangon definitiv auf die Reiseroute durch Myanmar gehören, sind Golden Rock, Bago und Monywa Empfehlungen für mehr Zeit.

Der Besuch der Golden Rock Pagode nimmt mit An- und Abreise einen ganzen Tag in Anspruch. Die Pagode selbst ist dabei schnell besichtigt – sie besteht im Wesentlichen aus dem goldenen Stein. Als Mann kann man auch nah an den Stein heran und ein Goldplättchen daran kleben – als Frau mal wieder nicht.

Top am Golden Rock

Was den Besuch der Golden Rock Pagode allerdings zu einem besonderen Erlebnis macht, ist das ganze Drumherum. Die Fahrt hinauf und herunter ist ein echtes Abenteuer. Gemeinsam mit etwa 50 Menschen, wird man auf eine LKW-Ladeflächen mit sehr schmalen Sitzbänken gestopft. Vorbei an einer üppigen Pflanzenwelt und einer grandiosen Aussicht schlängeln sich die LKW eine schmale Serpentinenstraße hinauf. An den meisten Stellen ist Gegenverkehr unmöglich, weshalb in Gruppen hoch und runter gefahren wird.

An der Pagode angelangt, faszinieren neben der spektakulären Aussicht vor allem die Menschen. Gläubige und Großfamilien, die in einer völkerwanderungsähnlichen Masse zum Golden Rock pilgern und sich dann auf dem Areal der Pagode ein Lager aufbauen. Hier wird gekocht, gegessen oder einfach nur Mittagsschlaf gehalten. 

LKW für Fahrt zur Golden Pagode
Ausblick von der Golden Rock Pagode in Myanmar
Glöckchen an der Golden Rock Pagode in Myanmar

Hpa-An

Hpa-an war neben Bagan mein absolutes Highlight in Myanmar und ist daher meine wichtigste Empfehlung für deine Reise durch Myanmar. Hpa-an bietet eine atemberaubende Landschaft aus Karstfelsen, Höhlen, Reisfeldern und Palmen, sandigen Pisten und kleinen Wäldern.

Doch nicht nur die Natur macht Hpa-an zu einem wunderbaren Ort. Auch die Menschen sind einfach NOCH netter, als generell schon in Myanmar. Die Stadt ist (jedenfalls 2017) noch nicht so überlaufen von Touristen und dadurch gibt es wenige der typischen Souvenir-Verkäufer, die einem etwas andrehen möchten. Stattdessen ist man selbst ein bisschen Attraktion und die Menschen begegnen einem so offen und fröhlich, dass man sich sofort zu Hause fühlt.  Während wir mit dem Tuk Tuk durch die Hpa-an fahren, winken uns seine Bewohner strahlend zu – und wir natürlich zurück. Die Fahrt zwischen den einzelnen Höhlen wird so zu einem eigenen schönen Erlebnis.

Die Höhlen sind die eigentlichen Sehenswürdigkeiten in Hpa-an. Sie liegen innerhalb der zahlreichen Karstfelsen und beinhalten Buddhas, kleine Pagoden und buddhistische Verzierungen.

Top 3 Höhlen in Hpa-an

Absolutes Highlight in Hpa-an ist die Sadan Höhle. Sie verläuft einmal quer durch die Kartsfelsen. Nach ihrem Eingang mit Stupa und Statuen folgt ein beinah naturbelassener Gang durch die Felsformationen. Im dämmrigen Licht erahnt man unzählige Fledermäuse an der Höhlendecke. Am Ende der Sadan Höhle befindet sich eine spektakuläre Felsöffnung, durch die man die wunderschöne Landschaft rund um Hpa-an erblickt. Am Fuß des Höhlenausgangs liegt ein kleiner See mit flachen Holzbooten, die einen durch einen niedrigen Tunnel im Felsen zurück zum Eingang der Sadan Höhle bringen. 

Die Kawt Gone Höhle ist zwar nicht sehr groß und keine richtige Höhle, sondern eher ein Felsvorsprung. Dafür beeindruckt sie mit vielen kleinen Buddha-Reliefs in sattem Rot. Vorbei an einer Horde Affen führt eine steile Treppe links der Höhle hinauf zu einem kleinen Aussichtspunkt. Die Mühe lohnt sich: Der Blick ist atemberaubend!

Keine Flops – noch mehr Tops

Ein kleiner Flop war jedenfalls 2017 der Besuch der Kyat Ka Lat Pagode, eine Felsnadel, die aus dem Wasser ragt und auf deren Spitze eine Pagode steht. Statt Wasser umgibt allerdings eine Baustelle die Pagode, was dem Anblick die besondere Wirkung nimmt. 

Abgesehen davon habe ich überhaupt keine Flops aus Hpa-an. Außer, zu wenig Zeit für dieses Ziel auf der Reiseroute durch Myanmar einzuplanen. Wer genug Zeit mitbringt, dem empfehle ich noch den Lonepani Garten, eine Feld mit ganz vielen Buddhas am Fuß des Zwekabin Berges, die Bayin Nyi Höhle mit toller Aussicht und Spiegelung im Wasser und den Sonnenuntergang an der Shwe Yin Myaw Pagode am Flussufer.

Aussicht aus Ya Thay Pyan Höhle in Hpa-An
Buddhas und Reliefs in Kaw Gone Höhle in Hpa-An
Bootsfahrt über See bei Sadan Höhle in Hpa-An

Geschichte und aktuelle Entwicklung in Myanmar

Myanmar ist erst seit 1948 unabhängig. Zuvor befand es sich unter britischer Herrschaft und zählte als Provinz Indiens. Die Herrschaft durch Großbritannien tauschte Myanmar allerdings schon bald in eine Herrschaft durch das Militär – seit 1962 wird Myanmar von verschiedenen Militärregimen regiert. 

2008 wurde zwar eine Verfassung ausgearbeitet, diese manifestiert allerdings die Machtposition und Einfluss des Militärs. 2010 folgten erste Wahlen, wobei diese wohl weder frei noch fair waren. Immerhin führte dieser kleine Schritt Richtung Demokratie dazu, dass sich das Land mehr öffnete und seit 2011 für den Tourismus die Grenzen öffnete. Durch die späte Öffnung ist Myanmar noch viel ursprünglicher als andere Länder in Südostasien – allen voran Thailand, Vietnam oder Kambodscha. 

Die Bevölkerung Myanmar scheint sich nach mehr Demokratie zu sehnen und wählte bei der letzten Wahl 2020 mit über 70 % Wahlbeteiligung Aung San Suu Kyi zur Regierungschefin. Das Militär – dessen unterstützte Partei die Wahl verlor – wirft Aung San Suu Kyi Wahlbetrug vor. Im Rahmen eines Putsches am 1.2.2021 nahm das Militär die Regierungschefin und weitere Regierungsmitglieder fest und kündigte an, die Staatsgewalt für mindestens ein Jahr zu übernehmen. Erst dann, nach erneuten Wahlen, würde die Macht wieder an eine zivile Regierung übertragen werden. 

Nach dem Putsch kam es zu verschiedenen Protesten der Bevölkerung, die nicht nur zur Sperre von sozialen Netzwerken, sondern auch zu Schusswaffeneinsatz durch das Militär geführt hat. Heute, über ein Jahr nach dem Putsch, herrscht in Myanmar immer noch Ausnahmezustand. Laut Auswärtigem Amt kommt es regelmäßig zu Sprengstoffanschlägen und gewalttätigen Auseinandersetzungen, auch mit Schusswaffengebrauch. In einigen Orten gilt das Kriegsrecht sowie Ausgangssperren und ein Versammlungsverbot.

An eine Reise nach Myanmar ist also erstmal nicht zu denken. Unabhängig vom Reisen bleibt zu hoffen, dass sich die Situation in Myanmar bald entspannt und dass es das Land schafft, eine dauerhaft friedliche politische Lage herzustellen. 

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