Santa Cruz de la Sierra

Willkommen in Bolivien

Bolivien - Santa Cruz

Santa Cruz ist die größte Stadt Boliviens – dennoch ist sie nicht die Hauptstadt. Im Südosten des Landes gelegen und in einiger Distanz zu den Anden, wird die Stadt von den meisten Touristen auf einer Reise durch Bolivien ausgelassen. So ist sie trotz ihrer Größe und Bedeutung für das Land nicht Teil des „Gringo-Pfades“, der durch die Anden im Westen des Landes führt. 

Doch Santa Cruz hat einen überzeugenden Vorteil: es liegt auf entspannten 437 Metern über dem Meeresspiegel und verfügt über einen internationalen Flughafen. Für uns war die Stadt daher idealer Ausgangspunkt für die Reise durch Südamerika. Ein paar Tage Sonne tanken und dann von dort Stück für Stück die Anden erklimmen und damit hoffentlich die unliebsame Höhenkrankheit umgehen.

Viele klassische Sehenswürdigkeiten gibt es in Santa Cruz de la Sierra nicht – so viel kann ich schonmal vorweg nehmen. Am besten lässt sich die Stadt daher bei einem entspannten Spaziergang erkunden oder der Jetlag auf einer schattigen Parkbank auskurieren. 

Für ein bisschen mehr Abenteuer lohnt sich eine Zugfahrt von Santa Cruz in den Osten Boliviens – fernab der touristischen Pfade. Doch das ist eine andere Geschichte. 

Santa Cruz de la Sierra: Start der Reise durch Bolivien Santa Cruz de la Sierra

Das Herz der Stadt 

In Santa Cruz dreht sich (fast) alles um den zentralen Hauptplatz: der Plaza 24 de Septiembre. Hübsch hergerichtet mit großen alten Bäumen, in deren Schatten Schuhe geputzt werden oder Schach gespielt wird. Rings herum stehen die wichtigsten Gebäude der Stadt, mit hübschen Fassaden aus der Kolonialzeit. 

Auf dem Platz tümmeln sich die Tauben und teilen ihr Revier nur ungern mit den Einwohnern der Stadt. Für die scheint sich hier das öffentliche Leben abzuspielen: Politische Kundgebungen – oder Kritik? – Tanzvorführungen, Hinz und Kunz kommt zum Platz. 

Die Kathedrale von Santa Cruz 

Direkt am Platz des 24. Septembers steht die Kathedrale von Santa Cruz: mächtig und pompös thronen ihre zwei Türme über dem Platz – auf einen der beiden kann man sogar hinauf klettern und die Aussicht auf den Hauptplatz genießen. Im Abendlicht sieht die rötliche Backsteinfassade übrigens ganz besonders schön aus, doch auch das Innere der Kathedrale ist wunderschön. Die Decke ist aus alten Holzbohlen verkleidet und von unten sieht es aus wie ein verkehrt-herum liegender Schiffsrumpf. 

Info: Die Kathedrale ist zwischen 12 und 15 Uhr geschlossen und abends bis 18:30 Uhr geöffnet. Für den Turm fallen 3 Bolivianos Eintritt pro Person an (ca. 50 Cent). 

Im Norden von Santa Cruz 

Vom Platz des 24. September Richtung führt die gleichnamige Hauptstraße nach Norden. Auf dem Weg gibt’s noch das ein oder andere zu entdecken: die hübsche kleine Kirche San Andrés, den Parque el Arenal mit Insel und Springbrunnen und die Plaza del Estudiante mit großer Weltkugel und Länderflaggen. Ein Stückchen weiter die Straße hinauf wartet das ein oder andere westliche Restaurant und Café darauf, Jetlag-Mägen zu beruhigen. 

Santa Cruz – Stadt der Säulen

Überall stehen sie – egal ob Kolonialgebäude mit offizieller Funktion oder einfaches Wohnhaus: Säulen. Bei einem Bummel durch die Straßen der Stadt findet man sie in sämtlichen Farben und Formen. Sie alle stützen eine Art Vordach, das in der Regenzeit bestimmt super praktisch ist. Dennoch sieht es mitunter recht ulkig aus, wenn halbverfallene Häuser mit dünnen Holzpfählen versuchen wollen, die benachbarten weiß gekalkten Pforten nachzuahmen. Besonders amüsant wird’s bei Garagentoren, die breiter sind als der Abstand zwischen zwei Säulen: da wird letztere dann eben so gekürzt, dass man drunter durch fahren kann. 

Santa Cruz – Stadt der Gegensätze

So zahlreich die Säulenformen der Stadt, so gegensätzlich ist auch das sonstige Bild von Santa Cruz. Die Stadt scheint irgendwie in der Entwicklung zwischen Alt und Modern stehen geblieben zu sein, was ihr einen ganz eigenen Charme gibt. Hübsche Kolonialfassaden wechseln sich ab mit einfachen, teils verfallenen Häusern. Es gibt moderne Geschäfte wie Esprit oder Benneton und eine Straße weiter große Markthallen mit einfachen Garküchen. Kirchen mit Fassaden aus typischen Backsteinen aber auch ganz modern in grau und mit spitzen Formen. Hübsch hergerichtete Souvenirgässlein und große Märkte mit Allem was man braucht (aber erstmal finden muss) für die Bewohner der Stadt.

Die Stadt scheint außerdem wie ein großer Supermarkt aufgeteilt zu sein: in einer Straße findet man nur Elektrogeräte, in der nächsten sämtliche Depilier-Salons und es gibt sogar ganze Läden nur mit Stabilostiften! In einem dieser Läden entdeckten wir sogar eine Karl-Lagerfeld-Stifte-Sammlung!

Mit Glück findest du vielleicht auch die Kinderabteilung: zwei ganze Straßen voll mit Läden für Kindergeburtstage. Dort gibt’s alles was das Kinderherz begehrt (und auch das der Eltern womöglich höher schlagen lässt). Kostüme, Deko, ausgefallene Torten und Luftballons – wer möchte da nicht nochmal gern Kind sein? 

Schlafen und Essen in Santa Cruz 

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Unterkünfte gibt’s in der Stadt wahrscheinlich fast so viele wie es Säulen gibt. Wir waren insgesamt drei Mal in Santa Cruz und haben zwei verschiedene Hostels getestet. Im 360 Grados Hostal kurierten wir unseren Jetlag auf der Dachterrasse bei einer Runde Yoga, in der Hängematte und einem ersten bolivianischen Bier zum Sonnenuntergang. Dort machten wir übrigens auch das erste Mal Bekanntschaft mit dem Duschsystem Boliviens: heißes Wasser gibt’s nur mit Strom – und der fließt nunmal durch offene Kabel zum Duschkopf…

Bei unserem zweiten und dritten Aufenthalt entschieden wir uns für das Bed & Bar Backpackers auf der anderen Seite der Stadt. Das Hostel ist preiswerter als das 360 Grados, sehr sauber und modern. Der Ausblick vom Balkon ist zwar nicht ganz so grandios, dafür kann man von dort aus den Gottesdienst der gegenüberliegenden Kirche beobachten. 

Essen gestaltete sich dagegen mitunter etwas schwierig, denn es gibt erstaunlich wenige einfache Restaurants. Die Markthalle „Mercado Nuevo“, die wir eines Vormittags entdeckten, schließt leider irgendwann am Nachmittag und so lief unser erster Abend auf Bier und Cracker auf der Dachterrasse hinaus (was vielleicht sogar besser als jedes Restaurant der Stadt war). 

In der Nähe unserer zweiten Unterkunft wurden wir allerdings gleich zwei mal fündig: im Restaurant El Aljibe gibt’s leckeres bolivianisches Essen bei uriger Atmosphäre und idyllischem Innenhof. Die „Pastel de Gallina“ ist super lecker! 

Bei unserem letzten Aufenthalt in Santa Cruz, nach einem mehrtägigen Trip in den untouristischen Osten von Bolivien und (soviel nehm ich schonmal vorweg) ganz viel Hühnchen mit Reis, war uns nach ein bisschen westlichem Essen und wir schlemmten uns durch die Pizzakarte des „Cozzolisi“

Den Film zur Story

Für jeden, dem das geschriebene Wort und stehende Bilder nicht reichen. Für alle, die mehr wollen. Viel Spaß!

Praktisches und Nützliches

  • Taxi

    vom Flughafen in die Stadt: 70 Bolivianos

  • Bus "Truffi"

    Vom Backpacker-Hostel zum Bahnhof (Linien 20, 33, 85): 2 Bolivianos

  • Unterkunft

    Bed & Bar Backpackers

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