La Palma

Tops und Flops: Tipps für eine La Palma Reise

Im April 2018 reiste ich für 2 Woche nach La Palma und erkundete die Insel in Tagestouren. Im Gegensatz zu einigen anderen kanarischen Inseln ist La Palma sehr grün und bietet so eine abwechslungsreiche Landschaft. Nur das mit dem Surfen ist auf La Palma nicht so einfach…

In diesem „Tops & Flops“- Beitrag zeige ich dir meine persönlichen Tipps für eine La Palma Reise. Du bekommst hier also eine Übersicht darüber, welche Orte und Küstenabschnitte sich meiner Meinung nach lohnen und welche nicht. Damit möchte ich dich dazu einladen, die Liste für deine Reise nach La Palma so klein wie nötig zu halten. So bleibt dir noch genug Zeit, die Insel zu entdecken und deine eigenen Highlights zu finden. Und darum geht es doch beim Reisen!

Erfahre mehr zu meiner Reihe „Tops & Flops“.

Die Liste meiner Highlights für La Palma kannst du dir übrigens als Merkzettel am Ende des Beitrags als PDF herunterladen. 

Empfehlungen für eine La Palma Reise

Lohnt sich eine La Palma Reise?

La Palma ist eine der untouristischsten Inseln der Kanaren, wobei es eine recht große Community deutscher Aussteiger gibt. Die Insel ist viel grüner als die Wüsten-Inseln Fuerteventura und Lanzarote. Es gibt keine „Bettenburgen“ und generell recht wenig Bebauung oder Infrastruktur. Das liegt wohl vor allem daran, dass La Palma die steilste bewohnte Insel der Welt ist – es geht hoch hinaus auf recht kleiner Fläche. Die Straßen führen in schmalen Serpentinen durch Schluchten und durch Vulkangesteine. Eine schnelles von A nach B – Kommen ist quasi nicht möglich. Doch das würde auch gar nicht zum allgemeinen Lebensmotto der Palmeros passen: „Tranquillo“ („ruhig“). 

Unterkunft auf La Palma?

Als „Homebase“ für die Unterkunft eignet sich vor allem Tazacorte sehr gut. Die kleine Stadt liegt in der Mitte der Westküste und ist somit ein guter Ausgangspunkte für Touren über die Insel, denn sämtliche Ziele auf La Palma sind innerhalb von maximal 1,5 Stunden Fahrt zu erreichen. In Tazacorte gibt es außerdem die meisten Sonnenstunden – viel mehr als auf der Ostseite oder weiter im Norden von La Palma. 

 

La Palma Reise: Die Route

Von Tazacorte erkundete ich La Palma im Rahmen von Tagestouren mit dem Mietwagen:

Entlang der schönen Westküste mit ihren steilen Klippen nach Norden und hinauf zum Roque de los Muchachos

Ebenfalls entlang der Westküste ging es in den Süden, wo eine schwarze Lavawüste und Salinen die Landschaft prägen.

Gemütliches Bummeln durch die kleinen Städtchen mit ihren bunten Häusern und den aufwendig bepflanzten Balkonen von Santa Cruz de La Palma.

Eine Wanderung durch die Caldera und eine Whalewatching-Tour ab Tazacorte rundeten die La Palma Reise ab.

La Palma Karte

Santa Cruz de La Palma

Santa Cruz ist die Hauptstadt von La Palma und nur wenige Minuten vom Flughafen entfernt. Ein kleiner Stopp am Anfang oder Ende der La Palma Reise lohnt sich, denn die Stadt hat  durchaus Charme. Bekannt ist sie vor allem für ihre Balkone: kunstvoll verzierte Holzbalkone im Kolonialstil mit üppigen Blumenanordnungen. Es gibt sogar richtige Balkongärtner, die die Bepflanzung individuell planen und gestalten.

Ein schöner Ausgangspunkt für einen Bummel durch die Stadt ist die Kirche Iglesia Matriz de El Salvador. Sie steht an einem hübschen kleinen Platz mit Palmen und liegt direkt an der Fußgängerzone. In der Fußgängerzone gibt es ein paar süße kleine Läden, schönen ausgefallenen Schmuck aus Lavasteinen und natürlich das ein oder andere Restaurant.

Richtung Küste gibt es noch eine kleine Burg, das Castillo de Santa Catalina. Viel mehr als die fotogene Mauer und das alte Portal gibt es allerdings nicht zu sehen. Die Uferpromenade der Stadt ist erstaunlich spärlich bebaut und besucht. Es gibt zwar einen langen schwarzen Strand, doch die typischen Eiscafés, Pommes-Buden und Aperol-Bars, die man mitunter an einem Stadtstrand erwarten würde, gibt es nicht. Vielleicht eignet sich die Bucht aber auch wegen des nahe gelegenen Hafens nicht sehr gut zum Baden.

Kirche in Santa Cruz de La Palma
Balkone in Santa Cruz de La Palma
Festung in Santa Cruz de La Palma

Tazacorte und Umgebung

Tazacorte ist ein kleines Städtchen an der Westküste von La Palma. Das Zentrum mit seinen knallbunten Häusern wird nur von einem saftig grünen Palmenmeer vom Ozean getrennt. Der Blick von der Promenade, die wie ein überdimensionaler Balkon über den Palmenwipfeln verläuft, ist dafür umso schöner. Auf der „unteren Etage“ des Balkons gibt es übrigens auch noch Räumlichkeiten und Restaurants, die etwas versteckt und unmittelbar auf Palmenhöhe sind.  

Wer von Palmen genug gesehen hat, der kann bei einem Bummel durch Tazacorte viele Spielereien entdecken: kleine Figürchen auf Dächern oder Stufen, die wie Koffer aussehen. Bunt und verspielt bleibt es auch bei der Plaza San Miguel: Säulen und Mauern aus bunten Fliesen-Mosaiken und das alles vor der Kulisse des hübschen Rathauses. Leider befindet sich der schöne Platz direkt neben einem großen Verkehrskreisel und eignet sich daher nicht sehr gut für einen gemütlichen Kaffee. 

 

Bunte Häuser in Tazacorte
Bunte Stufen in Tazacorte
Bananenplantage in Tazacorte

Strand von Tazacorte

Vom Zentrum nur einen Katzensprung über die Palmen, gibt es eine kleine Bucht mit Strandpromenade. Im ersten Moment etwas ungewöhnlich erscheint der schwarze Sand. Ist man allerdings erstmal über die glühend heiße Fläche gespurtet und hat sich entspannt niedergelassen, gewöhnt man sich sehr schnell daran. Im Sonnenlicht glitzern die dunklen Körnchen sogar und bilden einen schönen Kontrast zum knallblauen Meer. 

Kontrastreich sind auch die bunten Häuserfronten der Strandpromenade. Abends kann man hier bei gemütlicher Atmosphäre schlemmen und dabei der Sonne zuzusehen, wie sie hinter der Mole im Meer verschwindet. Alternativ lohnt sich ein Spaziergang auf der Mole, denn es gibt einen Durchgang zur anderen Seite um von dort auch noch die letzten Sekunden des Sonnenuntergangs beobachten zu können. Vom Ende der Mole hat man einen tollen Blick auf die funkelnden Lichter der Strandpromenade von Tatzacorte bei Nacht. 

Strand in Tazacorte
Schwarzer Sand auf La Palma
Sonnenuntergang am Strand von Tazacorte

Delfine vor La Palmas Küste

Westlich von La Palma kommt erstmal lange Zeit nur Ozean, bis man irgendwann ungefähr an Floridas Küste landet. Kein Wunder, dass sich vor La Palmas Westküste auch große Meeresbewohner tummeln. Es gibt verschiedene Anbieter für Whalewatching-Touren, die sich vor allem in der Gruppengröße unterscheiden. Ansonsten verlaufen die Touren alle recht ähnlich: Start in Tazacortes Hafen, die Küste Richtung Norden entlang fahren, dann folgt die Suche nach Flipper und Willy. 

Wir entschieden uns vor allem wegen der kleinen Gruppengröße von ca. 8 Personen für die „Fantasy“, wobei wir aufgrund der Nebensaison im April Glück hatten und nur zu dritt an Bord waren. Auf unserer Tour legten wir einige kurze Stopps ein um die schönsten Spots des Küstenabschnitts genießen zu können. Wir entdeckten einfache Fischerhütten an der Steilküste, kleine Höhlen mit hellblauem Wasser und verschiedenen Felsfarben.

Auf dem Rückweg zum Hafen von Tazacorte, entdecken wir dann auch endlich die ersehnten Rückenflossen: eine kleine Gruppe Delfine hüpfte aus dem Wasser heraus. Paarweise aus dem Wasser hinaus und wieder hineingleiten. Es war für mich das erste Mail, dass ich Delfine in freier Wildbahn erlebte und es war eine sehr schöne Erfahrung, die eines der Highlights der La Palma Reisen bleiben würde.  Doch auch wenn man Pech hat und keine Delfine entdeckt, ist die Tour entlang La Palmas Westküste sehr lohnenswert. 

Hafen von Tazacorte
Delfin La Palma
Küste La Palma

Barranco de Las Angustias

Vom Strand von Tazacorte geht es in scharfen Kurven hoch hinauf durch eine der größten Schluchten von La Palma, den „Barranco de Las Angustias“. Vorbei an Bananenpalmen und Felswänden führt eine abenteuerliche Straße zum Mirador de El Time von dem man einen herrlichen Blick auf  Tazacorte und Los Llanos hat. Unterwegs lohnt ein Stopp in der kleinen Kirche Ermita de Las Angustias um die schöne Holzdecke zu bewundern. 

Zum Mirador de El Time gelangt man übrigens auch über einen steilen Wanderpfad entlang der hohen Klippe, die die Bucht von Tazacorte einrahmt. Der Blick auf Strand und Meer eignet sich super als Ausrede für die ein oder andere Verschnaufpause und oben angelangt lassen sich die verbrannten Kalorien ganz schnell mit leckerem Kuchen auffüllen. 

Blick auf Los Llanos
Kirche in Tazacorte
Blick auf Tazacorte

Los Llanos

Los Llanos ist die nächstgrößere Stadt in Tazacortes Umgebung. Ein guter Ausgangspunkt für einen Rundgang durch das Zentrum ist die Plaza de Espana. Gegenüber befindet sich das Rathaus und bei selbstbewusstem Durchschreiten der Eingangshalle kann man sich in den ersten Stock mogeln und einen Blick in den Saal mit seiner ungewöhnlichen Wandbemalung werfen. 

Die Markthalle Mercado de Los Llanos ist mit ihrer knallgelben Fassade und roten Türen und Fenstern vor allem von außen ein echter Hingucker. Richtig bunt wird es dann in den kleinen Gassen östlich der Plaza de Espana: kleine Häuschen mit Fassaden in allen Farben, pittoreske Fensterläden und Türen sowie gemütliche Restaurants. 

Jeden Sonntag gibt es in Los Llanos einen tollen Hippiemarkt, an dem Palmeros Zigarren rollen und an den Mann bringen und Aussteiger handgefertigten Schmuck und Krimskrams verkaufen. Die Marktstände stehen auf einem kleinen Schotterplatz außerhalb des Zentrums und die ganze Atmosphäre ist typisch La Palma: tranquillo. 

Kirche in Los Llanos
Bunte Häuser in Los Llanos
Platz in Los Llanos

La Palmas Nordwesten

Von Tazacorte und dem Mirador de El Time lohnt es sich, der Küste nach Norden zu folgen. Aus Städten werden kleine, ausgestorbene Dörfer und schroffe Felsen lösen das Landschaftsbild um Tazacorte mit seinen Bananenplantagen ab. Die Straße führt kurvenreich durch eine Schlucht nach der anderen und die wenigen Stichstraßen zur Küsteladen zu Entdeckungstouren ein. 

Das Wetter kann sich hier manchmal schlagartig verändern. Schien eben noch die Sonne, fährt man eine Minute später plötzlich durch eine dicke, kalte Wolke. Touristen trifft man in dieser Gegend wenig an – dafür den ein oder anderen Aussteiger oder Palmero, der seinen Kaffee an einem einfachen Straßenbistro schlürft. 

Tijarafe

Tijarafe ist eines der kleinen Dörfchen auf dem Weg nach Norden. Wenn man nicht aufpasst, ist man hindurch gefahren, ehe man sich versieht. Doch ein kleiner Stopp an der Kirche Parroquía de Nuestra Señora de Candelar lohnt sich. Wie ausgestorben steht der kalkweiße Kirchturm inmitten der pittoresken Häuser. 

Highlight in Tijarafes Umgebung ist die Schlucht Barranco del Jurado, die von beiden Seiten erkundet werden kann – und sollte! Südlich der Schlucht befindet sich der Mirador del Barranco del Jurado mit Blick in die Schlucht, auf das Meer und einige Bananenplantagen Richtung Süden. Einmal um die Schlucht herumgefahren, führt auch nördlich des Barranco eine Straße in schmalen Kurven hinab zur Küste.

Vom letzten Parkplatz sind es nur noch etwa 10 Minuten zu Fuß bergab. Auf dem Weg entdeckt man die ein oder andere Tür, die eine Höhle im Fels verschließt und daraus ein Zuhause macht. Manche der Höhlen werden wohl mittlerweile als Bodegas genutzt – eine Art Weinkeller, der nicht nur zum Lagern sondern auch zum gemeinsamen Trinken des guten Tropfens dient. 

Häuser is Tirajafe
Mirador del Barranco del Jurado in Tijarafe
Höhlen im Fels auf La Palma

Am Wasser angelangt, führt der Weg um die Felsen herum und nach einer großen Kurve eröffnet sich der Blick auf Prois Candelaria, ein verlassenes Fischerdorf in einer Höhle. Alle Häuser sind kalkweiß mit blauen Elementen. Das Meer schwappt in die Höhle und bleibt in einigen Naturbecken als Pool zurück. Die ganze Szenerie erinnert an eine kleine Piratenstadt. An der vordersten Felskante führt eine kleine Leiter ins eiskalte und surreal türkisblaue Wasser – perfekt für eine kurze Schwimmsession vor der besonderen Kulisse.

Die „Piratenstadt“ ist offenbar recht unbekannt, denn man trifft dort kaum einen anderen Besucher an. Die Kombination aus den pittoresken Häusern, den atemberaubenden Blick auf das Meer und die Gelegenheit an so einem besonderen Ort schwimmen zu gehen, macht Prois Candelaria zu einem der unerwarteten Highlights auf der La Palma Reise.

Piratenstadt in Höhle Prois Candelaria
Küste La Palma
Piratenstadt in Höhle Prois Candelaria

Puntagorda

Auf dem Weg weiter nach Norden Richtung Puntagorda lohnt sich noch ein Blick vom Mirador Barranco de Garome. Die Schlucht ist nur wenige Autominuten vom Barranco del Jurado entfernt und sieht doch ganz anders aus: Anstelle von Kakteen und niedrigen Büschen wachsen hier große Nadelbäume. 

Ein bisschen weiter nördlich liegt Puntagorda, das sich vor allem für einen Marktbesuch lohnt. In einer Markthalle etwas außerhalb des Zentrums werden am Wochenende Lebensmittel aus lokalem Anbau und Kunsthandwerk verkauft. Hier sollte man unbedingt La Palmas Spezialität probieren: Ziegenkäse. Von trocken bis nass, geräuchert oder gewürzt. 

In der Umgebung von Puntagorda lohnt sich ein Spaziergang zum Biocafé „Café Finca Aloe“. Mitten im Nirgendwo in einer weiteren Schlucht gibt es dort selbstgebackenen Kuchen  und fruchtige Smoothies. Das Café wird von einer deutschen Aussteigerin betrieben und ist gar nicht mal so leicht zu finden: Eine Holperpiste führt hinab in die Schlucht und dann geht es zu Fuß noch ein paar Minuten vorbei an Wiesen und bunten Sträuchern. Am Ende wartet eine kleine Holzhütte, die halb in den Fels gebaut ist und deren Küche ein bisschen wie die eines Hexenhäusschens aussieht. Ansonsten gibt es nur ein paar kleine Sitzgruppen inmitten eines lauschigen Gartens – herrlich.

Mirador Barranco de Garome Puntagorda
Mirador Barranco de Garome Puntagorda
Cafe Finca Aloe Puntagorda

Santo Domingo

Noch weiter nördlich wartet das Dorf Santo Domingo, auf das man bereits vom weit oben gelegenen Aussichtspunkt „Stadtwäldchen“ hinab blicken kann. Viel zu sehen gibt es hier nicht, doch die Kirche Iglesia Nuestra Señora de La Luz mit dem schönen Platz und die gegenüberliegende bunte Häuserfassade ist ein hübsches Motiv. 

Highlight ist der Mirador de Santo Domingo, wo man auf eine lange Felszunge spazieren kann. Während man da so ganz allein auf der schmalen Felskante hockt, spürt man die Naturgewalten rings herum und hat fast das Gefühl zu fliegen.

Weg zum Mirador de Santo Domingo
Kirche in Santo Domingo
Mirador de Santo Domingo

La Palmas Zentrum

Auf den Roque de los Muchachos

Der Roque de los Muchachos ist mit seinen 2.436 Metern die höchste Erhebung von La Palma. „Erhebung“, denn ein Berg im klassischen Sinn ist es nicht: La Palma ist eine Vulkaninsel und der „Roque“ ist der Gipfel des Vulkankegels.  

Wenn schon sonst überall auf La Palma eine gute Chance auf einen traumhaften Sternenhimmel besteht, so ist er auf dem höchsten Punkt der Insel beinahe garantiert. Das haben sich einige Astrophysiker aus verschiedenen Ländern Europas auch gedacht und in den letzten 30 Jahren gemeinsam einige Observatorien auf dem Roque de Los Muchachos errichtet. 

Besonders schön ist es  am frühen Morgen auf dem Roque de los Muchachos. Im Dämmerlicht geht es die Serpentinenstraße hinauf und oben erwartet einen erwarteten einen eine mystische Mondlandschaft. Viel los ist um diese Zeit noch nicht – mit Glück ist man sogar ganz allein. Der Blick über die Vulkanlandschaft ist schlicht monumental. Ein kleiner Pfad führt durch die surreale Landschaft zu einer Felskante, von der aus man einen wunderschönen Blick in das Tal und auf die Skyline des Vulkanschlunds hat.

Weg zum Roque de Los Muchachos
Ausblick vom Roque de Los Muchachos
Weg zum Roque de Los Muchachos

Caldera de Taburiente

Wo bei einem Vulkan der Gipfel ist, ist meistens auch ein Krater. Im Spanischen heißt das „caldera“ (= Kessel). Der Name des Nationalparks im Zentrum von La Palma, die Caldera de Taburiente, erklärt sich damit dann schon von selbst. Die riesige Vulkanmitte nimmt einen großen Teil der Insel ein und ist ein Paradies für Wanderer.

Damit der Park nicht zu voll wird, wird nur eine gewissen Anzahl an Menschen pro Tag hineingelassen. Man muss also zwar keinen Eintritt zahlen, aber für einen bestimmten Tag reservieren. In der Caldera gibt verschiedene Routen – von sehr kurz bis lang. Entlang einer steilen Abbruchkante führt der Weg vorbei an Nadelbäumen mit tollem Ausblick auf den weitläufigen Wald im Krater und die gezackte Kante des Vulkans am Horizont. 

Caldera de Taburiente
Caldera de Taburiente
Caldera de Taburiente

La Palmas Süden

Wie eine umgedrehte Träne verjüngt sich La Palma Richtung Süden zu einer spitzen Landzunge, die ins Meer hineinragt. Dort, ganz am Ende der Insel, wird in Felsbecken aus Lavagestein Salz gewonnen. Auf dem Weg dorthin nimmt die Bebauung der Insel mit jedem Kilometer weiter ab und wird erst von Wein, später von Nadelwäldern und irgendwann von einer kargen Vulkanlandschaft abgelöst. Viele Straßen führen nicht in den Süden – genau genommen gibt es nur zwei: eine entlang der Westküste und eine im Osten. Verkehrschaos gibt es trotzdem nicht. Dafür ist La Palma vielleicht einfach noch nicht touristisch genug – zum Glück! 

Küste im Südwesten

Ein bisschen touristisch wird es nur in Puerto de Naos, der offenbar einzigen Stadt auf La Palma, in der man ein paar kleine Bettenburgen findet. Zwar alles noch in einem vertretbaren Rahmen, besuchen muss man die kleine Stadt auf einer La Palma Reise aber meiner Meinung nach nicht. 

Zwischen Puerto de Naos und Tazacorte gibt es einen wunderschönen wilden Küstenabschnitt aus schwarzen Steinen und tiefblauem Ozean vor saftig grünen Palmenmeeren, die nur durch einige wenige kleine Fischerdörfer unterbrochen werden. Sehr empfehlenswert ist der Playa Los Guirres, der mit dem Auto über einen abenteuerlichen Pfad durch Palmenplantagen erreicht werden kann. Ein Weg führt am Meer entlang, vorbei an zerklüfteten, schwarzen Steinen und dem blauen Ozean. Weiter südlich lohnt sich ein Abstecher nach La Bombilla, ein etwas abgerocktes, aber charmantes Fischerdörfchen. 

Felsenküste am Playa Los Guirres
Fischerdorf La Bombilla
Fischerdorf La Bombilla

Weinanbau im Süden

Von Puerto de Naos ist es nur ein Katzensprung zu einem kleinen Weinanbaugebiet im Zentrum der Insel. Las Manchas liegt schon recht weit oben in den „Vulkanbergen“ und bietet offenbar sehr gute Bedingungen für den Weinanbau. Das Dorf selbst ist ein sehr verschlafenes Nest, doch ein kleiner Stopp am kleinen Plaza La Glorieta lohnt sich: bunte Fliesenmosaike, Säulen und eine schöne Pflanzenvielfalt. Im Weinmuseum von Las Manchas bekommt man einen guten Überblick über Weinanbau und Herstellungsprozess auf La Palma. 

Je weiter man Richtung Süden fährt, desto karger wird das Landschaftsbild: schwarzes Lavagestein, geformt wie abstrakte Kunst, so weit das Auge sehen kann. Kein Wunder – denn im Zentrum des Südzipfels von La Palma befindet sich der Vulkan San Antonio. Man kann ihn besichtigen und auf seinem Kraterrand spazieren – allerdings wirkte das ganze Areal so touristisch und herausgeputzt, dass ich stattdessen weiter nach Süden fuhr.

 

Vulkanlandschaft in Las Manchas
Bunter Platz auf La Palma
Vulkanlandschaft La Palma

Fuencaliente

Wenn man die südliche Spitze der Insel erreicht, glaubt man wahrhaftig, das Ende der Welt erreicht zu haben: schwarze Zacken mit nur wenigen hellgrünen Farbtupfern dazwischen, vor dem tiefen Blau des weiten Ozeans. Inmitten dieses Bildes thronen zwei Leuchttürme: ein alter, kleinerer aus Backsteinen und ein neuerer im klassischen Rot-Weiß. 

Noch kontrastreicher als der rot-weiße Leuchtturm, sind die Salinen. In rechteckigen Becken im Vulkangestein wird aus dem Meerwasser Salz gewonnen. Das Wasser in den Becken verdunstet – übrig bleiben die Salzkristalle, die dann abgetragen werden. Das weiße Salz wirkt auf dem schwarzen Stein wie Schnee und bildet einen wunderschönen Kontrast zum tiefblauen Meer und den rötlichen Verfärbungen in den Salzbecken. Für mich war Fuencaliente deshalb eines der Highlights der La Palma Reise.

Vulkanlandschaft in Fuencaliente
Saline in Fuencaliente
Saline in Fuencaliente

Surfen auf La Palma

Obwohl La Palma mitten im Atlantik liegt, wird man aus einer La Palma Reise kaum einen Surftrip machen können. Denn zum Surfen ist La Palma ziemlich ungeeignet. Da La Palma so steil ist, fällt die Küste auch sehr steil ins Meer – surfbare Wellen sind daher sehr selten. Es gibt daher nur ein paar wenige Spots, an denen man sein Glück versuchen kann: Playa Nogales, Playa Nueva, Las Indias und Playa de la Zamora. 

Doch selbst wenn man eine surfbare Welle findet: es gibt keinerlei Surf Infrastruktur auf La Palma. Man wird sich also sein eigenes Surfboard mitnehmen müssen. Ob sich das lohnt, bei geringer Aussicht auf Wellen, muss jeder selbst entscheiden. 

Wenn das Surfen im Fokus steht, sollte man lieber zu einer der kanarischen Nachbarinseln reisen, zum Beispiel nach Fuerteventura. 

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