Machu Picchu

Sonnenaufgang bei den Inka Ruinen und Wanderung auf den Berg Montaña Machu Picchu

Machu Picchu

Sonnenaufgang am Machu Picchu

Machu Picchu: eine alte Ruinenstadt in den peruanischen Anden, gebaut von den Inka im 15. Jahrhundert, 1911 von Forschern der Yale Universität wiederentdeckt und 2007 zu einem der “Neuen 7 Weltwunder” gewählt. 

Die alte Stadt liegt auf 2.430 Metern Höhe in den peruanischen Anden, auf einem kleinen Plateau zwischen den beiden Bergen Montaña Machu Picchu und Huayna Picchu

Und wahrscheinlich ist es genau diese besondere Lage, die den Ort zu einem so beliebten Reiseziel macht. Denn wer nach Peru reist, der reist meistens auch zum Machu Picchu und das am liebsten zu Fuß. Die Wanderung zum Machu Picchu ist einer der beliebtesten Pilgerwege und zahlreiche Menschen sind schon auf dem berühmten Inka-Pfad zur Ruinenstadt gewandert. Um die Masse der Menschen zu limitieren, dürfen seit 2004 deshalb nur noch 500 Menschen pro Tag losmarschieren. Wer nicht rechtzeitig einen Platz gebucht hat, der schaut in die Röhre.

Doch es gibt eine Alternative, die je nach Geschmack sogar noch schöner ist: der Salkantay Trek, ein Wanderweg durch eine atemberaubende, abwechslungsreiche Landschaft mit schneebedeckten Gipfeln, hohen Pässen, türkisblauen Seen und  einem Dschungel mit Wasserfällen. Den gesamten Wanderweg mit seinen vier Etappen zeige ich in meinem Reisebericht zum Salkantay Trek, der am Abend des vierten Tages in der kleinen Stadt Aguas Calientes endet, dem Basislager für den Besuch des Machu Picchu.

Karte Machu Picchu

Übersichtskarte von Machu Picchu

Fragen & Antworten

Alle organisatorischen Fragen rund um den Salkantay Trek und Machu Picchu beantworte ich dir hier:

2.500 Stufen zum Machu Picchu

Um halb vier klingelt der Wecker. Man sollte meinen, nach vier Tagen Wanderung bekommen uns keine sieben Pferde um diese Uhrzeit aus dem Bett. Doch das Ziel ist nun endlich zum Greifen nah, Machu Picchu ruft und wir wollen rechtzeitig zum Sonnenaufgang vor der alten Ruinenstadt stehen. 

Im Foyer unseres einfachen Hotels wartet Kaffee auf uns und gemeinsam mit unseren Cookies wird es zu einem passablen Frühstück. Wir marschieren raus aus dem dunklen Aguas Calientes und erreichen nach 20 Minuten die Brücke, an der sich die Einlasskontrolle zu Straße und Treppe zum Machu Picchu befindet. Diese öffnet zwar erst um 5 Uhr, doch wer sich nicht frühzeitig anstellt, schafft es vielleicht nicht rechtzeitig zum Sonnenaufgang oben anzukommen.

Alternativ könnte man auch für 12 Dollar den Bus hinauf zu Machu Picchu nehmen. Der fährt allerdings erst ab 5:20 Uhr – je nachdem, wie weit vorn man in der Schlange steht, kommt man nicht rechtzeitig für den Sonnenaufgang an. 

Als sich dann endliche die Schranke öffnet, sind wir schnell an der Reihe. Reisepass und Ticket zeigen und dann geht es los. 400 Höhenmeter und ca. 2.500 Stufen trennen uns noch von Machu Picchu. Wir nehmen die Beine in die Hand und kämpfen uns die Stufen hinauf. Die Luft ist dünn und wir spüren den Salkantay Trek in unseren Knochen und Muskeln. 

Doch nach einer Stunde haben wir es geschafft. Es ist zwar schon hell und die Sonne blitzt schon über die Baumwipfel, doch wir sind einfach nur glücklich, endlich angekommen zu sein.

Sonnenaufgang am Machu Picchu

Wir stehen noch eine Weile in der Schlange zur letzten Einlasskontrolle, folgen unserem Guide ein paar Meter und dann liegt sie vor uns: Machu Picchu, die Ruinenstadt, in goldenes Licht der Morgensonne getaucht. 

Von einer kleinen Anhöhe aus genießen wir den berühmten Blick – ein Motiv, das wir schon so oft auf Bilder gesehen haben. Es nun mit eigenen Augen, live und in Farbe zu sehen, ist ein ganz besonderes Gefühl.

Und wir haben auch noch unwahrscheinliches Glück mit dem Wetter: nachdem es während des Salkantay Treks ungefähr die Hälfte der Zeit geregnet hatte, lacht uns heute die Sonne von einem strahlend blauen Himmel entgegen. Das ist keinesfalls selbstverständlich, denn viele Machu Picchu Besucher berichten, dass die Ruinenstadt in den ersten Stunden am Vormittag von dichtem Nebel verhangen war und erst später aufgeklart ist.  

 

Machu Picchu und der Sonnengott Inti

Nachdem wir den Ausblick eine Weile genossen haben, starten wir einen Rundgang durch Machu Picchu mit unserem Guide. Wir spazieren durch die alte Ruinenstadt, vorbei an altem und restauriertem Mauerwerk und den ursprünglich einmal 216 Steinbauwerken der Inka.

Zum Hintergrund von Machu Picchu gibt es viele Theorien. Am wahrscheinlichsten erscheint allerdings, dass die Stadt als religiöse Kultstätte erbaut wurde, in der bis zu 1000 Menschen leben konnten. Abgeschieden von der restlichen Zivilisation, mussten die Inka eine autarke Lebenshaltung sicherstellen. Sie errichteten ein ausgeklügeltes Kanalsystem für die Bewässerung und zahlreiche Terrassen am Hang, an denen sie Landwirtschaft betrieben. Die heute mit Gras bewachsenen Treppen ziehen sich über das gesamte Areal zwischen den beiden Bergen Montaña Machu Picchu und Huayna Picchu. 

Den religiösen Zusammenhang kann man mit ein bisschen Hintergrundwissen am besten an einem seltsam geformten Monolithen auf dem höchsten Punkt von Machu Picchu festmachen. Der Granitblock diente den Inka als Kalender um die Jahreszeiten zu bestimmen. Die vier Ecken zeigen in die vier Himmelsrichtungen und werfen je nach Jahreszeit unterschiedliche Schatten. Nur an zwei Tagen im Jahr bleibt der Stein zur Mittagsstunde Schattenlos: dem Frühlings- und Herbstbeginn. Anhand dieses Schattenzeigers konnten die Inka also feststellen wann die Zeit für Aussaat und Ernte gekommen war. 

Die Sonnenuhr trägt deshalb den Namen Intihuana: „Ort, an dem die Sonne angebunden wird“. Neben dem praktischen Zweck war sie auch heilige Stätte für religiöse Rituale. Der höchste Gott der Inka war nämlich der Sonnengott “Inti”. Die Bedeutung der Sonne findet sich auch im Inti Punku wieder, dem Sonnentor, das etwa 2 km entfernt von den Ruinen und ungefähr auf der Höhe des Gipfels des Huayna Picchu liegt. Durch dieses Tor betritt man Machu Picchu, wenn man auf dem klassischen Inka-Pfad anreist. Und auch im Alltag der Peruaner ist die besondere Bedeutung der Sonne noch zu finden: die Währung in Peru heißt “Sol”, das spanische Wort für Sonne.

Lamas in Machu Picchu

Wen Geschichte, Religion und Astronomie nicht ganz so sehr interessieren, der wird jedenfalls an den tierischen Bewohnern von Machu Picchu eine helle Freude haben. Lamas in allen Größen und Farben, die über die Wiese tollen, gemütlich durch die Ruinengänge spazieren oder einfach nur auf der faulen Haut liegen. Ich könnte stundenlang einfach nur dort sitzen und die ulkigen Tieren beobachten.

Auf den Berg Montaña Machu Picchu

Doch zunächst einmal haben wir keine Zeit zu verlieren. Wir haben nämlich Tickets für den Montaña Machu Picchu und der Zutritt ist in zwei Zeitslots aufgeteilt. Die erste Gruppe darf zwischen 7 und 8 Uhr hinein und muss bis 11 Uhr wieder draußen sein, die zweite Gruppe darf dann zwischen 9 und 10 Uhr hinein und soll um 13 Uhr zurück sein. Wir haben Tickets für den zweiten Slot und verlassen deshalb gegen 9:30 Machu Picchu.  Natürlich haben wir da noch nicht alles gesehen, wir können aber erneut hinein, wenn wir vom Berg zurück sind. 

Montaña Machu Picchu ist mit 3.061 Metern Höhe der höhere der beiden Berge und nicht zu verwechseln mit dem Huyana Picchu, der mit 2.720 Metern im Hintergrund der Ruinenstadt hervorragt.

Die meisten Machu Picchu Besucher möchten auf Huyana Picchu. Dieser ist zwar nicht so hoch, doch befinden sich auf ihm weitere kleine Inka Bauwerke. Allerdings dürfen pro Tag nur 400 Besucher auf den Huayna Picchu – die Tickets sind somit meist schon weit im Voraus ausgebucht. Auf den Montaña Machu Picchu dürfen dagegen 800 Personen pro Tag und hierfür konnten wir auch noch spontan, etwa eine Woche vor Besuch, Tickets ergattern. 

Als wir um 9:50 Uhr die Eingangskontrolle passieren, weist uns ein Schild darauf hin, dass die Spitze des Berges nur bis 12 Uhr geöffnet hat und der Weg hin und zurück etwa 4 Stunden dauern würde. Das hatte uns vorher keiner gesagt und nun würde es tatsächlich knapp werden. 2.670 Stufen und ca. 600 Höhenmeter liegen vor uns. Wir sind schlapp vom Aufstieg zum Machu Picchu am Morgen und die Luft wird Richtung 3.000 Metern Höhe noch dünner.

Doch die Zeit sitzt uns im Nacken – nichts wäre frustrierender, als die Mühe des Aufstiegs zu investieren, nur um dann vor “verschlossenen Türen” zu stehen. Atempausen legen wir so wenige und so kurze wie notwendig ein und krabbeln die letzten paar hundert Stufen auf allen Vieren hinauf. Gar nicht mal aufgrund der geringen Restenergie, sondern schlicht weil es so steil hinauf geht. 

Doch am Ende schaffen wir es gerade rechtzeitig: nach 2 Stunden, um kurz vor 12 Uhr, kommen wir auf der Spitze des Berges an. Der Ausblick raubt uns endgültig den restlichen Atem und von hier oben sieht Machu Picchu nochmal ganz anders aus – fast wie aus der Vogelperspektive.

Wir haben gerade noch genug Zeit ein paar stolze Fotos und das obligatorische Handstandbild zu schießen, als um 12:15 Uhr auch schon ein Mitarbeiter kommt, der die restlichen Besucher hinunter bittet. Während ich mich noch frage, ob ich jetzt mitleidig über seinen Job sein soll, der ihn jeden Tag die 2.670 Stufen hinauf zwingt, wandern wir mit weichen Knien den Berg hinab. Nach einer Stunde erreichen wir wieder die Ruinenstadt Machu Picchu, doch viel Energie haben wir nicht mehr.

Inka Brücke

Wir spazieren noch knappe 15 Minuten ohne Steigung zur Inka-Brücke, ein Übergang direkt an einer Felswand, der aus einem Indiana Jones Filmset stammen könnte. Hinüber darf man nicht mehr gehen – beim Anblick der Brücke ist das auch besser so. Die Brücke selbst ist vielleicht kein Highlight, aber der Weg dorthin ist schön idyllisch und die Aussicht auf den Urubamba Fluss und das Tal ist wunderschön.

Rückfahrt vom Machu Picchu nach Cusco

Am Ende schlendern wir nochmal gemütlich durch Machu Picchu, doch viel anzufangen ist mit uns nicht mehr und so treten wir den Rückweg an. Da es nun nur noch bergab geht, ist der Ansporn “es zu schaffen” weg und wir gönnen unseren müden Beinen die Busfahrt für 12 Dollar nach Aguas Calientes. Dafür müssen wir zwar eine Weile Schlange stehen, doch das nehmen wir in Kauf. 

In Aguas Calientes holen wir unser Gepäck aus der Unterkunft, lassen uns in einem der vielen Restaurants auf gemütliche Sofas plumpsen und bestellen riesige Pizzen. Eis-schleckend schleppen wir uns die letzten Meter zum Bahnhof, wo um 18:10 der Zug nach Ollantaytambo losfährt. An Bord werden wir mit Kaffee, Brownies und einer skurrilen Modenschau der Stewards inklusive eines wild umherspringenden Maskentänzers unterhalten. Bis heute frage ich mich, ob das wirklich passiert ist oder Folge des Sauerstoffmangels war. 

So oder so, nach 1,5 Stunden fährt der Zug am Bahnhof in Ollantaytambo ein und wir werden gemeinsam mit unserer Wandergruppe  von einem Van nach Cusco gebracht. Um 23 Uhr erreichen wir endlich unsere gemütliche Unterkunft in Cusco, wo unser restliches Gepäck bereits auf uns wartet. Müde lassen wir uns in das weiche Bett fallen und schlafen den Schlaf der Gerechten. 5 Tage Abenteuer, Wanderung und atemberaubende Eindrücke liegen hinter uns. Der Salkantay Trek und Machu Picchu würden eines der Highlights unserer Reise durch Südamerika bleiben.

Film zum Salkantay Trek und Machu Picchu

Einige Dinge lassen sich in bewegten Bildern einfach besser zeigen und manche Stimmungen noch schöner einfangen. Also komm mit auf eine Reise auf dem Salkantay Trek zum Machu Picchu. 

Du planst gerade deinen Salkantay Trek und dir fehlt noch die richtige Wanderausrüstung? Hier findest du meine Empfehlungen für Trekkingkleidung und Wanderschuhe

Lies hier meinen Reisebericht zum Salkantay Trek

Praktisches und Nützliches

  • Von Aguas Calientes zum Machu Picchu

    Zu Fuß: 
    ab 5 Uhr morgens, ca. 2.500 Stufen

    Per Bus:
    ab 5:20 Uhr morgens, 12 USD 

  • Tickets für Machu Picchu und Berge

    Nur Machu Picchu: 65 USD
    Max. 2.500 Besucher pro Tag. Wenn du nicht sowieso im Rahmen einer gebuchten Wanderung anreist, dann reserviere dir rechtzeitig dann Ticket für Machu Picchu. 

    Berg „Huayna Picchu“: 80 USD
    Max. 400 Besucher pro Tag. Wenn du auf diesen Berg möchtest, musst der wahrscheinlich einige Wochen im Voraus reservieren.

    Montaña Machu Picchu: 80 USD
    Max. 800 Besucher pro Tag. Wenn du auf diesen Berg möchtest, reicht es vielleicht auch noch eine Woche im Voraus zu buchen. Aber warte nicht zu lange – es lohnt sich! 

    (Infos Stand März 2020)

    Mehr Infos und Ticket-Kauf auf www.tickets-machupicchu.com

Karte Peru

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